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Besuch Münchener Senioren im CIC

 

... und auf einmal war der Computer gar nicht mehr so unheimlich

War erst kürzlich ein Bus voller Senioren aus dem Norden, aus Flensburg, im Seniorenbüro Wartburgkreis (um das Gebäude, in dem sie 1943 ein halbes Jahr im Rahmen der Aktion "Kinderlandverschickung" wohnten, noch einmal wiederzusehen), so kamen diesmal Senioren aus dem Süden, genauer gesagt: aus München.

Die fünfunddreißig Seniorinnen und Senioren vom "Verein für soziale Aufgaben" wollten sehen, was hier in der Seniorenarbeit, insbesondere im Computer- und Internet-Café, getan wird.Münchener Senioren im CIC

"Ganz durch Zufall sind wir auf Bad Salzungen gestoßen", meinte Geschäftsführer Michael Assauer, der die 14-tägige Reise organisierte und begleitet. "Unser Leute, die jedes Jahr eine zweiwöchige Reise unternehmen, wollten diesmal Thüringen kennenlernen. Da bei uns in Bayern eine Aktion Neue Medien - Internet-Café läuft, haben wir uns auch per Internet kundig gemacht. Wir haben einfach die Begriffe: Thüringen, Senioren, Seniorenbüro, Internet-Café eingegeben und sind somit auf das Bad Salzunger Büro gestoßen", so Michael Assauer.

Nun logieren die Münchner im "Salzunger Hof" und erfreuen sich an der Thüringer Landschaft, haben die verschiedensten Kuranwendungen gebucht, planen Fahrten zu interessanten und bekannten Orten, u.a. nach Eisenach, auf die Wartburg und zur Erfurter Staatskanzlei. Sie hatten bereits das Erlebnisbergwerk in Merkers besucht und kamen an einem Nachmittag im Juli 2001 ins Seniorenbüro, genauer gesagt: ins Computer- und Internet-Café (CIC).

Zwar hatten die meisten ein recht gespaltenes Verhältnis zur neuen Technik und meinten, dass es in ihrem Alter ja sowieso keinen Zweck mehr habe, sich damit zu beschäftigen. Als ihnen allerdings unsere Thüringer "Computer-Senioren" einiges vorführten, sie mit deren Hilfe gar eine E-mail nach München senden konnten, löste sich die Beklemmung allmählich. "Ich werde es mir doch noch überlegen", meinte Frau Grutzke. "Eigentlich ist es doch eine feine Sache. Und wenn man mal nicht mehr so raus kann, ist man mit dem Computer in alle Welt verbunden, kann Briefe schreiben oder auch einkaufen, das läßt sich ja alles per Internet erledigen." Dem schlossen sich dann auch die Frauen Sandschin, Köhler, Seidel und Zötte an. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", war ihre Meinung. "Ach, wenn erst einmal einer anfängt, dann ziehen auch viele andere nach", äußerten sich diejenigen, die an diesem Nachmittag schon die Beklemmung vor der unheimlichen Technik verloren hatten.

Schließlich hatten sie von den Thüringer "Spezialisten" erfahren, dass diese auch mit "null" Computerkenntnissen angefangen haben und jetzt so manche Jugendliche "in den Sack stecken".